Mit der neuen Ausstellung „Gottes Krieger“ widmet sich das Stift Klosterneuburg den Hussitenkriegen des 15. Jahrhunderts um Wien. Gemälde, Skulpturen, Dokumente und andere historische Funde aus dieser umstrittenen Zeit werden präsentiert.
30.04.2022 10.33
Online ab heute, 22.33 Uhr
Mitte des 14. Jahrhunderts breitete sich die Pest allmählich über Europa aus, und Naturkatastrophen verursachten wirtschaftliche und soziale Probleme. „Umstände dieser Art führten damals zu regelrechten Krisen in der Bevölkerung, die wiederum auch zu kriegerischen Auseinandersetzungen führten“, erklärt Maria Theisen, Kuratorin der Ausstellung im Stift Klosterneuburg. Die Anhänger der katholischen Kirche konkurrierten mit den sogenannten „Reformern“, die ihren Glauben sowohl an die katholische Kirche als auch an das Heilige Römische Reich verleugneten. Allen voran der Reformator Jan Hus mit seinen Anhängern, den Hussiten. Beide Gruppen bezeichneten sich selbst als “Krieger Gottes” und glaubten, dass sie allein den wahren Glauben repräsentierten. Die Hussitenkriege dauerten von 1419 bis 1436 und reichten bis vor die Tore Wiens. STIFT KLOSTERNEUBURG Im Stift Klosterneuburg gibt es bis November Informationen über die Zeit der Hussitenkriege
Kostbarkeiten im Stift Klosterneuburg ausgestellt
Auch das Kloster Klosterneuburg spielte in diesen Auseinandersetzungen eine nicht unerhebliche Rolle. Die Mönche des Klosters fungierten als Berater des damaligen Herzogs Albrecht V., der im Krieg gegen die Hussiten kämpfte. Außerdem diente das Kloster als Zufluchtsort für Kriegsflüchtlinge aus Böhmen und Mähren. Nach den Hussitenkriegen brachten Flüchtlinge aus Böhmen und Mähren viele ihrer Kostbarkeiten ins Stift Klosterneuburg. Diese sind nun auf dem Stift freigelegt. Die Ausstellung ist bis zum 15. November täglich von 9 bis 18 Uhr geöffnet. Katrin Schinewitz, noe.ORF.at