Gespannt erwarteten sie in London die Verurteilung von Tennislegende Boris Becker. Viele Fotografen und Kameraleute standen am Freitag vor dem Gericht bereit, zudem bildete sich wenige Stunden vor der Verkündung eine lange Schlange. Aufgrund des Andrangs wurde die Versammlung in einen größeren Raum verlegt.

Während des Prozesses berichteten deutlich weniger Journalisten über den Prozess. Vor allem die britischen Medien hatten wenig Interesse gezeigt. Zunächst hatte der Sprecher der Staatsanwaltschaft das Wort, bevor sich Beckers Verteidigung erneut äußern durfte. Richterin Deborah Taylor verkündete daraufhin ihre Entscheidung. Er verurteilte die deutsche Tennislegende zu zweieinhalb Jahren Haft.

Becker wurde vor drei Wochen von einem Southwark Crown Court in vier der 24 Anklagepunkte für schuldig befunden. Der dreimalige Wimbledon-Sieger wurde 2017 für bankrott erklärt und musste daraufhin sein Vermögen offenlegen. Die Volksrichter kamen jedoch zu dem Schluss, dass Becker den Besitz einer Immobilie in seiner Heimatstadt Leimen verschwiegen, große Beträge illegal auf andere Konten überwiesen und Anteile an einem Unternehmen für künstliche Intelligenz zurückgehalten habe. jum / DPA