Bundesweit wird die Isolationspflicht auf fünf Tage reduziert

Die zu erwartende Isolation für Corona-Infizierte wird auf fünf Tage verkürzt. Das teilte das Gesundheitsministerium in Sachsen-Anhalt, das derzeit den Vorsitz der Gesundheitsministerkonferenz innehat, am Donnerstagnachmittag mit. Das Bundesgesundheitsministerium kündigte in einem Video von Bundes- und Landesbehördenchefs an, die Empfehlung des Robert-Koch-Instituts (RKI) zur Dauer von Isolation und Quarantäne Anfang nächster Woche anzupassen. Länder wollen Isolations- und Quarantänevorschriften entsprechend überprüfen. Gesundheitsminister begründen den Schritt mit der Erhöhung der Immunität in der Bevölkerung und dem milderen Krankheitsverlauf bei der Mikron-Variante. Erfreulich sei, dass sich “alle Länder auf ein einheitliches Vorgehen auf Basis des wissenschaftlichen Know-hows des RKI geeinigt haben”, erklärte Sachsen-Anhalts Gesundheitsministerin Petra Grimm-Benne (SPD). Nur dringend soll für Betroffene eine Quarantäne empfohlen werden, wie es am Donnerstagnachmittag nach Gesprächen der Ressortleiter hieß. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach empfiehlt dringend eine Selbstkontrolle nach Ablauf dieser Frist. „Wir wissen, dass viele nach dem fünften Tag noch positiv sind und dann andere anstecken“, sagte der SPD-Politiker der ARD. Daher ist eine kostenlose Untersuchung auch für diejenigen sinnvoll, die keine Symptome mehr haben. Lauterbach kündigte einen detaillierten Vorschlag für die für Montag geplanten Änderungen an. Mehrere Länder machen bereits Fortschritte bei der Verkürzung der Isolationsperiode. Auch in Baden-Württemberg soll es nur fünf Tage dauern, wie die Deutsche Presse-Agentur aus Koalitionskreisen erfuhr. Ab Anfang Mai entfällt bei den meisten Menschen auch eine kostenlose Abschlussuntersuchung nach fünf Tagen, wenn sie zwei Tage lang keine Symptome hatten. Ausnahmen gibt es für Personal in Kliniken oder Pflegeheimen. Baden-Württemberg folgt dem Beispiel Bayerns, wo eine solche Regelung seit Mitte April in Kraft ist. Auch Rheinland-Pfalz und Thüringen hatten angekündigt, diesen Weg zu gehen. Bislang dauern Isolation und Quarantäne in der Regel zehn Tage und können mit einem negativen Test spätestens nach sieben Tagen vorzeitig beendet werden. Bundesminister Lauterbach hatte ein ursprünglich geplantes Ende der Isolationspflicht zurückgezogen. (29.04.2022)

Die Inzidenz von sieben Tagen wird auf 758,5 reduziert

Das Robert-Koch-Institut (RKI) meldete am Freitag 101.610 Neuinfektionen innerhalb von 24 Stunden. Das sind 60.108 Fälle weniger als am vergangenen Freitag, als 161.718 Corona-Fälle gemeldet wurden. Die nationale Schlagzahl der sieben Tage reduziert sich auf 758,5 von 826,0 am Vortag. Weitere 214 Menschen starben an dem Virus. Damit erhöhte sich die Zahl der gemeldeten Todesfälle auf 135.292. Die Zahl der Infektionen ist derzeit begrenzt. Experten spekulieren seit einiger Zeit, dass es eine Vielzahl von Fällen geben wird, die vom RKI nicht gemeldet wurden – wegen überlasteter Gesundheitsämter und weil nicht alle Infizierten-PCR-Tests durchgeführt wurden. Nur diese zählen in der Statistik. Deshalb nutzen wir das SZ-Corona-Dashboard, um einen Durchschnittswert aus den Meldungen der letzten sieben Tage anzuzeigen, der die Schwankungen von Tag zu Tag ausgleichen soll. Mehr Informationen dazu finden Sie im Transparenz-Blog, weitere Fakten und Grafiken zur Pandemie hier. (29.04.2022)

Omicron-Untervariante BA.2 bei 97 Prozent, andere Varianten selten

Nach Daten des Robert-Koch-Instituts (RKI) dürfte die Untervariable BA.2 mittlerweile die allermeisten Coronavirus-Infektionen in Deutschland verursachen. Ihr Anteil liege nach neuesten Erkenntnissen – einer Stichprobe aus der vergangenen Woche – bei 97 Prozent, heißt es im Wochenbericht des RKI in der Nacht zum Donnerstag. BA.1, der bisher dominierende Subtyp, liegt bei knapp 3 %. Die relativ neuen Omicron-Sublinien BA.4 und BA.5 spielen den Angaben zufolge bisher keine nennenswerte Rolle: BA.4 ist mit einem Anteil von 0 Prozent gelistet, BA.5 mit 0,1 Prozent. Mischvarianten seien bislang nur in Einzelfällen nachgewiesen worden, schreibt das RKI. In Deutschland wird das Genom nur bei einem kleinen Prozentsatz positiver Proben vollständig getestet. (29.04.2022)

Dosten verlässt Corona

Der Virologe Christian Drosten scheidet aus dem Gremium zur wissenschaftlichen Bewertung der staatlichen Beschränkungen zum Coronavirus in Deutschland aus. „Drosten hat ihm leider mitgeteilt, dass er die Begutachtung des Infektionsschutzgesetzes für Bundesregierung und Bundestag nicht mehr begleiten wird“, erklärte Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) auf Twitter. “Das ist ein schwerer Verlust, denn niemand hätte es besser machen können.” Der Leiter des Instituts für Virologie der Charité Berlin bleibt Mitglied im Corona-Sachverständigenrat der Bundesregierung.

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Zehntausende Impfverstöße

Laut einem Medienbericht wurden den Gesundheitsämtern in den 20 größten Städten Deutschlands mehr als 47.000 Verstöße gegen die Corona-Impfpflicht im Gesundheitswesen gemeldet. Für die Betroffenen hat dies nach Angaben des Deutschen Versorgungswerkes aufgrund eigener Recherchen bislang keine Folgen. Bußgelder oder Einreiseverbote gab es bisher nicht. Die meisten gemeldeten Verstöße liegen dem Bericht zufolge in den Städten Berlin (6541), München (5330) und Dresden (4821). Bezogen auf die Einwohnerzahl hat Dresden mit Abstand die meisten ungeimpften Gesundheitsfachkräfte. Auf 100.000 Einwohner kommen 867 gemeldete Fälle. Bonn folgt Dresden mit 531 und Hannover mit 498 gemeldeten Fällen pro 100.000 Einwohner. Bußgelder oder Einreise- und Betätigungsverbote wollen die Städte dem Bericht zufolge erst Mitte Mai verhängen. Seit Mitte März besteht eine bundesweite Corona-Impfpflicht für Krankenhauspersonal und Pflegeeinrichtungen. Ohne Nachweis droht ein Beschäftigungsverbot, das vom kommunalen Gesundheitsamt ausgesprochen werden kann. Eine generelle Impfpflicht fand im Bundestag im April keine Mehrheit. (28.04.2022)

Auch in Hamburg und Mecklenburg-Vorpommern gilt in Supermärkten keine Maskenpflicht mehr

Nach dem Ende der meisten Landes-Corona-Auflagen in Deutschland entfallen die jüngsten, noch strengeren Auflagen in Hamburg und Mecklenburg-Vorpommern. Der Senat der Hansestadt und der Schweriner Ministerrat haben beschlossen, weitere Schutzregeln, etwa eine zusätzliche Maskenpflicht, zu beenden. Beide Länder nutzten mehrere Wochen lang als einzige national eine umstrittene „Hotspot“-Klausel für Gebiete mit kritischem Pandemiestatus. Auch nach den Osterferien gibt es in Deutschland noch starke Schwankungen bei den offiziellen Zahlen der Neuerkrankungen. Aus Sicht des Experten besteht die Gefahr weiterer Verunsicherung, wenn Tests in Schulen nicht durchgeführt werden. Angesichts der aktuellen Belastungslage sollten Maßnahmen der sogenannten Hotspot-Regelung nicht über den kommenden Samstag hinaus verlängert werden, sagte Hamburgs Erster Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) am Dienstag nach Anhörung des rot-grünen Senats. Es gibt keinen Grund für eine Verlängerung. “Jetzt machen wir wieder große Schritte in Richtung Normalität.” (27.04.2022)