Auch die ZSC Lions können ihr drittes Meisterpack nicht umsetzen und verlieren das Zuger Playoff-Spiel mit 6:0. Nun fällt am Sonntag die Entscheidung über den Titel. 29.04.2022, 18:3029.04.2022, 23:15 Aus dem Trikot ist am Ende der ZSC-Story im Hallenstadion nichts herausgekommen. Im letzten Spiel nach 72 Jahren in der mit 11’200 Zuschauern ausverkauften Traditionsheimat scheiterten die Zürcher an der Meisterschaftslatte. Nach dem dritten Sieg in Folge geht der Titelverteidiger und Sieger der Qualifikation mit breitem Rücken in die Finalissima am Sonntag im heimischen Zug. Fünfmal hatte die 1:0-Mannschaft in den ersten fünf Spielen verloren. Die Zuger ließen sich von der Statistik nicht täuschen, auch wenn die Führung eher zufällig kam.
Eigentor und Powerplay
ZSC-Stürmer Justin Azevento, der planlos auf beiden Seiten des Eises spielte, fegte nach nur drei Minuten einen eigentlich harmlosen Elf mit seinem Schlittschuh vors eigene Tor. Sieben Minuten vor Schluss traf Grégory Hofmann, der ihn zuvor kaum gesehen hatte, eine Vorentscheidung im Powerplay – wie so oft bei PostFinance-Topscorer Jan Kovar. Im ersten Drittel fuhren die Zuger zudem die dünnste Kufe. Erst nach gut zehn Minuten kamen die Löwen besser ins Spiel. In der Mitte übernahmen sie schließlich das Spieldiktat – auch dank zweier Machtspiele. 17:1 (!) Schüsse (Ende 32:21) sprachen eine klare Sprache, es war einfach eine wertlose Nummer. Der Zuger Schlussmann Leonardo Genoni, der in seinen bisherigen sechs Endspielserien immer den Titel holte, war nicht zu bezwingen.
Mangelnde Effizienz
Allerdings handelten die Zürcher oft zu umständlich und kompliziert. Auch Chris Baltisberger (29.), Sven Andrighetto (30.) und Marco Pedretti (36.) vergaben beste Chancen. ZSC-Trainer Rikard Grönborg musste in die Mitte der zweiten Reihe vom verletzten König Marcus Krüger zum Amerikaner Garrett Roe wechseln, der sehr engagiert, aber wie seine Teamkollegen wenig effektiv war. Zudem ging Chris Baltisberger von der vierten auf die dritte Attacke. In Zug fehlte Reto Suri, der sich am Mittwoch schwer verletzt hatte. Das Fazit hat sich im Vergleich zu den vorangegangenen vier Partien nicht geändert: Der ZSC ist sehr abhängig von der ersten Angriffslinie und insbesondere von Denis Malgin. Seit dem spektakulären Ende von Match 1 mit dem 3:2-Sieger Azevedos zwei Sekunden vor Schluss hat ausser Malgin und Andrighetto kein Zürcher mehr ein Tor erzielt. Wenn die Löwen am Sonntag wieder in Schwung kommen und trotzdem zum zehnten Mal die Meisterschaft gewinnen wollen, brauchen sie dringend mehr Leistung als andere. Der EVZ hingegen hat bereits einen ersten Platz in der Geschichte des Schweizer Eishockeys errungen. Noch nie hat ein Team in einer Finalserie 0:3 unentschieden gespielt. Aber sie müssen den vierten – und wie man so schön sagt – schwierigsten Sieg erringen, um den Meistertitel zu verteidigen. Der mentale Vorteil liegt nun klar auf der Seite der Innerschweizer. ZSC Lions – Zug 0:2 (0:1, 0:0, 0:1)11.200 Zuschauer (ausverkauft). – SR Stolc / Wiegand, Fuchs / Obwegeser.Riss: 4. Duke 0-1 (Eigentor von Acevedo). 53. Hoffmann (Jan Kovar, Ausschluss Herzog/Hollenstein) 0:2.Bestrafen: 2 mal 2 Minuten gegen ZSC Lions, 3 mal 2 Minuten gegen Zug.Top-Scorer von PostFinance: Malgin; Jan Kowar.ZSC-Löwen: Jakob Kovar; Noreau, Martin; Phil Baltisberger, Geering; Ophüls, Kivisto; Trutmann; Denis Hollenstein, Malgin, Andrighetto; Azevedo, Roe, Bodenmann; Chris Baltisberger, Sigrist, Pedretti; Aeschlimann, Schäppi, Diem; Sopa.Zug: Genoni; Hansson, Stadler; Djoos, Brutto; Schlumpf, Kreis; Cadonau, Wuthrich; Simion, Jan Kovar, Herzog; Klingeberg, Müller, Hofmann; Zehnder, Senteler, Bachofner; Allenspach, Leuenberger, DeNisco.Bemerkungen: Die ZSC Lions ohne Krueger, Morand (beide verletzt) und Quenville (extra fremd). ZSC Lions von 56:54 bis 59:51 ohne Torhüter. (abu / sda)
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