Alle Branchen stehen vor einer Herausforderung durch steigende Preise
Was die Aussteller beschäftigt, sind also nicht die Besucherzahlen, sondern vor allem die schwankenden und steigenden Preise, die alle Branchen gleichermaßen treffen. Auch die Baubranche hat mit Preisschwankungen zu kämpfen: „Es ist sehr schwierig, Angebote zu machen, weil wir einfach nicht wissen, ob die Preise heute und morgen gleich sind“, sagt Stefan Grass von der Ammann Baugesellschaft. Früher wurden beispielsweise Gebäude gebaut, wenn alle Wohnungen im Voraus verkauft waren. Heute würde man wohl erst bauen und dann erst verkaufen, wenn man eine gewisse Preissicherheit erreicht hat – denn das Risiko, weniger zu verkaufen, ist überschaubarer als das Risiko von Preisschwankungen. ORF Vorarlberg Der Besucheransturm bei der neunten Ausgabe von „com:bau“ war bereits am ersten Tag sehr groß
Lange Lieferzeiten als Herausforderung
Doch nicht nur die Preise erweisen sich als Herausforderung für Unternehmen: Hinzu kommen lange Lieferzeiten, die die Situation zusätzlich verschärfen. Die Materialverfügbarkeit ist ein großes Thema, sagt Norbert Peter, Teamleiter bei Dorfinstallateur. Die Wartezeiten von 20 Wochen sind mittlerweile fast normal. Die Kunden sind jedoch informiert und wissen, dass die Situation nicht einfach ist. Die Versorgung mit Rohstoffen sei derzeit sehr schwierig, bestätigt Stephen Grass. Der Materialmangel macht sich in allen Bereichen bemerkbar – von Fliesen bis Dämmstoffen. Dazu fehle es an „Männerpower“, erklärt Peter: Die meisten Auftragsbücher seien voll, aber es fehle oft an Arbeitskräften.
Hohe Nachfrage nach grüner Energie
„Der Neubau ist rückläufig“, sagte Jürgen Fink, CEO von drexel und weiss. Es gibt einen klaren Trend zur Altbausanierung. Aufgrund steigender Energiepreise würden hier neue Heizsysteme immer wichtiger. Die Nachfrage nach energiesparenden und umweltfreundlicheren Systemen ist groß: „Der Markt entwickelt sich gerade durch den Renovierungstrend sehr positiv“, sagt Fink. Viele Kunden möchten weg von Öl und Gas, daher wird das Marktwachstum bei Alternativen zunehmen.