„Die Themen des Gotteskrieger-Berichts sind nicht nur historische Fakten. Sie können sie in ganz aktuellen Situationen analysieren: Wie sich Religion zu Wirtschaft, Politik und Gesellschaft verhält. Es lohnt sich, darüber nachzudenken“ so Primas Maximilian Fürnsinn, Landesvorsteher des Stiftes Klosterneuburg. Der Kampf um Macht und Einfluss, ideologische Extrempositionen in Krisenzeiten, Schwäche und Existenzangst durch Naturkatastrophen und zusammenbrechende Ordnung – all das zieht sich bis heute wie ein roter Faden durch unsere Geschichte. Die Ausstellung „Die Krieger Gottes – Der Kampf um den rechten Glauben um Wien im 15 “, die als „Huschitenkriege“ Mitteleuropa fünfzehn Jahre lang in Atem gehalten hatten. „Durch den Bericht erfahren wir, dass Österreich an der Geschichte der Hussitenkriege beteiligt war und dass es vor Martin Luther eine Reformbewegung gab. „Gesamtwerke zeitgenössischer Kunst zeigen, dass uns diese Herausforderungen bis heute beschäftigen.“ sagt Maria Theisen, Kuratorin der Ausstellung, und weiter: „Viele Geschichte wiederholt sich.“

heiliger Krieger

Einer dieser „Heiligen Krieger“ war Herzog Albrecht ED, der im Mai 1422 Elisabeth von Luxemburg, die Alleinerbin der ungarischen, böhmischen und römisch-deutschen Krone, heiratete. Im Vorgriff auf das Fest ließ Albrecht Juden in Österreich ermorden und ihr Geld beschlagnahmen, um die Hochzeit der Königstochter und die Kriege gegen die Hussiten zu finanzieren. Das war der Preis für die Aussicht auf den Aufstieg des Hauses Habsburg. Während der Kriege wurde Klosterneuburg Zufluchtsort für papsttreue böhmische Katholiken. Die Abtei bewahrt zahlreiche wertvolle Gegenstände aus dieser Zeit – Kodizes der Aufklärung, theologische Broschüren, Goldschmiedearbeiten, Gemälde und Skulpturen – die in der Ausstellung präsentiert werden. Der nach Albrecht benannte „Albrecht-Altar“ in der Kapelle des Sebastiansstiftes in Klosterneuburg wurde triumphal gegen die reformierten Hussiten errichtet. Es zeigt die siegreiche Kirche und Albrecht als König unter dem Schutzmantel Mariens.

Unbekannter Herzog

Allerdings ist Herzog Albrecht, der von 1411 bis 1439 regierte, nur wenigen Österreichern bekannt. Im Gegensatz zu anderen Erfolgsgeschichten war seine Regierungszeit von Problemen überschattet, bei denen Missstände gegen Kirche und Reich zu großer Unsicherheit, tiefen religiösen Krisen, Kriegen und schließlich der ersten religiösen Spaltung der Kirche in Böhmen führten. „Der Begriff Reform wird oft von Martin Luther, Huldrych Zwingli und Johannes Calvin verwendet. Doch schon lange vor dem 16. Jahrhundert gab es vielerorts reformatorische Strömungen und Lehren, die – wie insbesondere Jan Hus – großen Einfluss auf die habsburgischen Erblande hatten. Neben der Kritik am Zustand der Kirche, sowohl der Geistlichen als auch der Laien, diskutierte Jan Hus auch wichtige theologische Themen: Übersetzung und Interpretation der Bibel, Theologie und Praxis der Sakramente und Lehre über die Kirche. Diese Themen enthielten nicht nur innerhalb von Kirche oder Wissenschaft Sprengstoff, sondern breiteten sich auch auf Gesellschaft, Politik und Wirtschaft aus und betrafen nicht nur Papst, Bischöfe, Könige und Fürsten, sondern auch den sprichwörtlichen „Mann von der Straße“. zu Anton. Höslinger, Augustiner Chorherr des Stiftes Klosterneuburg. AUSSTELLUNG Stift Klosterneuburg: 29. April – 15. November 2022T.: +43 2243 411-212, E: [email protected] Klosterneuburg, Stiftsplatz 1