Im Interview mit Tamedia sagte Kretschmann, er sei überzeugt, dass der Krieg in der Ukraine zu einer Solidarität zwischen den europäischen Ländern führen werde. Sie können es bereits in Großbritannien sehen.
Die EU und die Schweiz werden alle wichtigen Werte teilen
Mit dem Krieg änderten sich die Prioritäten. Es ist wichtig, mit den bisherigen Positionen in den Beziehungen der Schweiz zur EU Schluss zu machen und neu anzufangen. Mit der Politik der Konfrontation veränderte sich das Umfeld – über den Krieg hinaus. Die EU teilt mit der Schweiz alle wichtigen Werte: Demokratie, Selbstbestimmung, Achtung der Menschenrechte, Rechtsstaatlichkeit und eine soziale Marktwirtschaft. Das ist richtig insbesondere für das gemeinsame Grenzgebiet und für Traditionen.
Neuanfänge sind schwierig
Die EU sieht auch, dass sich die Welt verändert hat. Beide Seiten müssen nun näher zusammenrücken. Die Verhängung von Sanktionen durch die Schweiz sei eine gute und richtige Botschaft an die EU, sagte Kretschmann. Vor knapp einem Jahr hat die Schweiz die Verhandlungen mit der EU über ein Rahmenabkommen ausgesetzt. Seitdem versucht der Bund mit Aussenministerin Livia Leu (61) an vorderster Front einen Neuanfang, der bislang eher schleppend verläuft. (SDA)