Doch neuerdings schenkt der Westen dem Balkanland mehr Aufmerksamkeit. „Mir scheint, dass diese russische Bedrohung die USA und die EU wirklich gezwungen hat, etwas ernsthafter vorzugehen“, sagte Latal. Eine der Konstanten der österreichischen Außenpolitik ist, dass sich Österreich für eine schnelle Annäherung der Länder des Westbalkans an die Europäische Union einsetzt. Andere EU-Staaten sind hier zurückhaltender. Washington verhängte im Januar Sanktionen gegen Dodik, gefolgt von London im April. Die EU hat Strafmaßnahmen vermieden, aber ihre Militärpräsenz in Bosnien auf rund 1.100 Männer und Frauen fast verdoppelt. Eine “Vorsichtsmaßnahme”, wie ihr Kommandant, der österreichische General Anton Wessely, erklärte. Auch das Auswärtige Amt in Berlin erwägt, Bundeswehrtruppen nach Bosnien zurückzuschicken. Koalitionskreise berichteten kürzlich, dass eine Gruppe die EU-Stabilisierungsmission EUFOR Althea vor den für Oktober angesetzten Wahlen unterstützen könnte.